Dienstag, 24. Juli 2012

Hurra! Ich habe gestern meine erste Oberstufen-Einsendeaufgabe im Fach Deutsch (StiO1) zurückerhalten - eine 1- !!! Jubel, jubel, damit hätte ich wahrlich nicht gerechnet, da ich der Auffassung war, mein Palaver formal völlig falsch gegliedert zu haben. Umso größer war (und ist) meine Freude über die Note. Die heute eingetroffene 2+ in Chemie rundet das Ganze ab - wunderbar. Wenn mein Zeitmanagement nur annähernd so qualitativ wäre wie meine Leistungen (von 18 Oberstufen-EA's 15mal eine 1,x) wäre alles prima. Leider sieht die Realität mal wieder so aus, dass ich es auch in diesem Monat wohl nur auf sechs statt geplanter acht Einsendungen schaffe. Aber was heißt schon "nur" - leider habe ich keine Ahnung, wie viel andere Vollzeit-Fernstudis im gleichen Zeitraum schaffen, kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass meine bisher 41 abgeschlossenen Studienhefte in diesem Jahr sonderlich wenig sind. Hätte ich von Anfang an so kontinuierlich gelernt wie in den vergangenen Monaten hätte ich das Abitur womöglich sogar schneller als anhand der Regelstudienzeit vorgegeben geschafft - hätte, hätte, hätte. Kein Wunder, dass mich der Deutsch-Korrektor für meine "tadellose Verwendung des Konjunktivs" lobt, wo doch der Konjunktiv in meinem Lebenslauf so allgegenwärtig ist. Und jetzt schnell das Selbstmitleid beiseite gewischt und wieder ab hinter die Bücher... ;-)

Mittwoch, 18. Juli 2012

At least I did my English homework!

Dieses scheiß We... - stop! Mittlerweile kotzt mich das allgemeine Gezeter über das Wetter ja schon beinahe mehr an als das Wetter selbst. Probieren wir's mal mit etwas Optimismus: Wenn es 30 Grad hätte, würde ich mich noch viel mehr darüber ärgern, jeden Morgen in einem Sud aus Körpersäften zu erwachen. Von daher: Danke Petrus, ich hab dich lieb! Aber auf wen schieb' ich jetzt meinen Mangel an Produktivität? Noch 59 verdammte Studienhefte. 59. 59. Ich sehe die Zahl nur weniger werden, wenn ich mich zurückerinnere, wie ich im Januar ein kleines "nur noch 99!"-Freudentänzchen gemacht habe. Nach mittlerweile insgesamt mehr als 60 Heften ist diese endlose Eintönigkeit kaum mehr auszuhalten. Immerzu der selbe Umschlag, die selbe Schriftart, die selbe Formatierung, das selbe Prinzip: lesen, lesen, kotzen, lesen, rausschreiben, kotzen, lesen, sich durch die Einsendeaufgabe quälen und letztlich mit einem großen Seufzer das Häkchen im Lehrplan machen. So ein Fernstudium mag einem einiges an Ehrgeiz, Aufnahmefähigkeit, Intelligenz und Organisationstalent abverlangen, aber letztlich steht und fällt das Projekt Fernabitur mit dem Faktor Ausdauer. Glücklicherweise hat sich bei mir mit der Zeit eine Art grimmige Verbissenheit eingestellt. In den zahlreichen Momenten, in denen meine Motivation am Nullpunkt dümpelt, gelingt es mir meist, meine Demotivation in Unmut und letztlich in blanke Aggression umzuwandeln. Nebenbei bemerkt gilt hier großer Dank einer Hand voll Facebookfreunden, die mich mit ihrem geradezu erzürnenden Negativbeispiel Tag für Tag wieder darin bestärken, meinen Bildungsweg endlich zu vollenden. ( ;-) ) Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, die Aggression, ja ja... mein Umfeld mag das nicht so sehen, aber ich halte den Zorn für eine - wenn nicht sogar DIE - großartige Quelle der Produktivität. Einem ausbrechendem Vulkan gleich sprudeln wir im Moment des zornigen Kontrollverlusts geradezu über vor Energie. Diese Energie gilt es sich sinnvoll zu Nutze zu machen. Meine besten Stellungnahmen zu mittlerweile unzähligen Themen (wenn man mal bedenkt, dass so gut wie jede EA in insgesamt 8 Fächern fast immer irgendeine sinnlose Stellungnahme fordert) sind in solchen Momenten entstanden, in denen ich das Studienheft am liebsten zerfleddert, verbrannt und zertreten hätte. Vielleicht sollte ich das Religionsheft, mit dem ich mich zur Zeit herumärgere (Menschenbild der hebräischen Bibel vs. Menschenbild Kant) mal eine Weile anschreien, dann "flutscht" es bestimmt besser (Vermerk auf der To-Do-List "RelO1 anbrüllen").
... meine Güte, wie viel Scheiß so ein Kopf in so kurzer Zeit von sich geben kann. Sollte sich hier mal jemand hinverirren, der mir letzten Endes bei den Prüfungen im Hamburg begegnet, werde ich dort sicherlich mit den Worten "Hey, du bist doch das verrückte, wütende Mädchen, oder?!" begrüßt. Naja, aber da wir ja heute optimistisch sind: die Situation auflockern würde das sicher allemal. Aber bevor noch jemand vor mir in Deckung geht: Ich hab bislang nicht vor die nötige Prüfungsenergie aus einem vorherigen Amoklauf zu schöpfen, keine Sorge. Und ich glaube, ich kanns mir eventuell sogar verkneifen, die Abituraufgaben anzubrüllen - eventuell ;-)
So, und wer nun wirklich bis hierhin alles durchgelesen hat, dem wünsche ich viel Erfolg bei seiner nächsten Einsendeaufgabe (Ein Nicht-Fernabianer ist wohl schon nach den ersten 5 Sätzen eingeschlafen.). Und an meine Mama: Keine Panik, ich werd in Hamburg definitiv nicht Amok laufen! Versprochen!

Mittwoch, 4. Juli 2012

Huuuch...

eigentlich wollte ich ja im vorherigen Post etwas zu meiner aktuellen EA-Frequenz sagen, aber man könnte die Behauptung aufstellen, ich hätte mich da etwas verzettelt - diese Gänseblümchen aber auch!
Also, im Juni war ich leider nicht so superfleißig wie ich gerne gewesen wäre, aber immerhin hab ich 6 Einsendeaufgaben geschafft: MatA2, MatA3, MatA4, CheS6b, CheS7, SpaN8
Wobei zu erwähnen ist, dass ich die ersten vier der genannten EA's bereits zurückhabe und das Schlechteste 1,3 war, hurra! :)
Im Juli habe ich bisher nur SpaV10 eingesandt, aber der Monat ist ja glücklicherweise erst 4 Tage alt. Falls es irgendjemand noch nicht mitbekommen haben sollte (letzter Post *hust*), quäle ich mich zur Zeit mit Stio1 herum und lese nebenher schon rege in meinem nächsten Religionsheft (RelO1).

Und sonst so? Noch was parat, das niemanden interessiert? ... logo! Ich werd mir gleich eine höööchst-schmackhafte Frosta Bratkartoffel-Hähnchen-Pfanne zubereiten ( exzellentes Diät-Gericht, aber darüber muss ich mich nochmal separat auslassen), mein Kater liegt irgendwo rum und tut das, was Kater so tun (Primärfunktion: Chillout-Mode) und in 48 Stunden ist mein Liebster wieder da, hipp hipp hurra!

Deutsch, du bist 'ne blöde Kuh, lass mich doch einfach mal in Ruh'!

Ich häng' mir zur Zeit mal wieder völligst an meinem aktuellen Deutschheft (StiO1) auf. Nachdem ich einst circa. ein Jahr lang erbitterten Krieg gegen Litm3 (Das siebte Kreuz - würg!) geführt habe nicht mehr allzu verwunderlich. Ich frage mich, warum ich mich gerade in dem Fach so furchtbar schwer tue - offensichtlich habe ich immer noch nicht realisiert, dass es auch noch etwas anderes zwischen "sehr gut" und "schlecht." gibt und möchte mir immerzu sicher sein, absolute Perfektion abzuliefern, was sich aber insbesondere (und wie ich finde hauptsächlich) bei Deutsch einfach nicht im Voraus so genau einschätzen lässt, wie es mir lieb wäre. Zudem kommt bei StiO wohl noch ein anderer Faktor in Spiel: es handelt sich dabei um eine Erörterung eines argumentativen Textes über die Fahrlässigkeit mit der unsere Gesellschaft der Umwelt begegnet. Ein Thema, über das sich sicherlich viel schreiben lässt. Wenn nur die Sache mit dem dazugehörigen Text nicht wäre. Vor der persönlichen Stellungnahme gilt es zunächst einen Konspekt anzufertigen und anschließend den Argumentationsgang des Autors wiederzugeben. Ich behaupte, den Text und die Absicht des Autors verstanden zu haben, sein Argumentationsgang ist mir prinzipiell auch klar und zu irgendeinem Zeug meinen Senf dazu zu geben fällt mir ja generell nicht schwer. Aber ganz ehrlich, dieser Konspekt raubt mir den letzten Nerv (!). Eigentlich sollte das ja die Vorarbeit sein, die einem für die weitere Arbeit nützen sollte, aber in meinem Fall bremst mich "das Teil" einfach nur völlig aus. Bei manchen Sätzen habe ich schlichtweg keine Ahnung, ob es sich nun um These, Argument, Beleg, Folgerung oder Wurstsalat handelt. Ich les mir immer wieder die Beispiele im Studienheft durch und werde doch nicht schlauer. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mich unterbewusst auch einfach dagegen sperre, den vorliegenden Text so wie es gefordert ist "auseinanderzunehmen". Warum? Ich weiß nicht, vielleicht weil es mir selber nicht behagen würde, wenn einer meiner Schreibergüsse in jedes kleine Fitzelchen zerissen und auf die Goldwaage gelegt würde. Vielleicht beunruhigt es mich auch einfach, dass man heutzutage jede Faser unseres Universums in irgendeiner Weise kategorisieren, zuordnen und auf einfachste Strukturen und Muster zurückführen kann. Wären wir nicht vielleicht alle etwas glücklicher, in einer Welt, in der wir nicht Homo sapiens, nicht Deutscher, nicht Mann, nicht Cousine, nicht ü30, nicht Optimist, nicht Agnostiker, nicht Harald Wurstkopf, sondern einfach nur wir sind? Ist unser Lieblingslied weiterhin in der Lage, uns in seiner Gesamtheit als individuellen Akt der Kreativität zu bereichern, wenn wir jeder Note, jedem Ton, jedem Detail lang genug auf den Zahn gefühlt haben? Unsere Welt ist nicht perfekt und wird es niemals sein, aber vielleicht können wir etwas mehr Perfektion begegnen, wenn wir ab und zu ein bisschen weniger genau hinsehen. Mit der Textanalyse ist es mir letztlich wie mit dem Pflücken einer Blume zum Studium ihres biologischen Aufbaus: Notwendigkeit hin oder her, jedes Mal verliert unsere Welt ein bisschen an Schönheit.