Mittwoch, 18. Juli 2012

At least I did my English homework!

Dieses scheiß We... - stop! Mittlerweile kotzt mich das allgemeine Gezeter über das Wetter ja schon beinahe mehr an als das Wetter selbst. Probieren wir's mal mit etwas Optimismus: Wenn es 30 Grad hätte, würde ich mich noch viel mehr darüber ärgern, jeden Morgen in einem Sud aus Körpersäften zu erwachen. Von daher: Danke Petrus, ich hab dich lieb! Aber auf wen schieb' ich jetzt meinen Mangel an Produktivität? Noch 59 verdammte Studienhefte. 59. 59. Ich sehe die Zahl nur weniger werden, wenn ich mich zurückerinnere, wie ich im Januar ein kleines "nur noch 99!"-Freudentänzchen gemacht habe. Nach mittlerweile insgesamt mehr als 60 Heften ist diese endlose Eintönigkeit kaum mehr auszuhalten. Immerzu der selbe Umschlag, die selbe Schriftart, die selbe Formatierung, das selbe Prinzip: lesen, lesen, kotzen, lesen, rausschreiben, kotzen, lesen, sich durch die Einsendeaufgabe quälen und letztlich mit einem großen Seufzer das Häkchen im Lehrplan machen. So ein Fernstudium mag einem einiges an Ehrgeiz, Aufnahmefähigkeit, Intelligenz und Organisationstalent abverlangen, aber letztlich steht und fällt das Projekt Fernabitur mit dem Faktor Ausdauer. Glücklicherweise hat sich bei mir mit der Zeit eine Art grimmige Verbissenheit eingestellt. In den zahlreichen Momenten, in denen meine Motivation am Nullpunkt dümpelt, gelingt es mir meist, meine Demotivation in Unmut und letztlich in blanke Aggression umzuwandeln. Nebenbei bemerkt gilt hier großer Dank einer Hand voll Facebookfreunden, die mich mit ihrem geradezu erzürnenden Negativbeispiel Tag für Tag wieder darin bestärken, meinen Bildungsweg endlich zu vollenden. ( ;-) ) Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, die Aggression, ja ja... mein Umfeld mag das nicht so sehen, aber ich halte den Zorn für eine - wenn nicht sogar DIE - großartige Quelle der Produktivität. Einem ausbrechendem Vulkan gleich sprudeln wir im Moment des zornigen Kontrollverlusts geradezu über vor Energie. Diese Energie gilt es sich sinnvoll zu Nutze zu machen. Meine besten Stellungnahmen zu mittlerweile unzähligen Themen (wenn man mal bedenkt, dass so gut wie jede EA in insgesamt 8 Fächern fast immer irgendeine sinnlose Stellungnahme fordert) sind in solchen Momenten entstanden, in denen ich das Studienheft am liebsten zerfleddert, verbrannt und zertreten hätte. Vielleicht sollte ich das Religionsheft, mit dem ich mich zur Zeit herumärgere (Menschenbild der hebräischen Bibel vs. Menschenbild Kant) mal eine Weile anschreien, dann "flutscht" es bestimmt besser (Vermerk auf der To-Do-List "RelO1 anbrüllen").
... meine Güte, wie viel Scheiß so ein Kopf in so kurzer Zeit von sich geben kann. Sollte sich hier mal jemand hinverirren, der mir letzten Endes bei den Prüfungen im Hamburg begegnet, werde ich dort sicherlich mit den Worten "Hey, du bist doch das verrückte, wütende Mädchen, oder?!" begrüßt. Naja, aber da wir ja heute optimistisch sind: die Situation auflockern würde das sicher allemal. Aber bevor noch jemand vor mir in Deckung geht: Ich hab bislang nicht vor die nötige Prüfungsenergie aus einem vorherigen Amoklauf zu schöpfen, keine Sorge. Und ich glaube, ich kanns mir eventuell sogar verkneifen, die Abituraufgaben anzubrüllen - eventuell ;-)
So, und wer nun wirklich bis hierhin alles durchgelesen hat, dem wünsche ich viel Erfolg bei seiner nächsten Einsendeaufgabe (Ein Nicht-Fernabianer ist wohl schon nach den ersten 5 Sätzen eingeschlafen.). Und an meine Mama: Keine Panik, ich werd in Hamburg definitiv nicht Amok laufen! Versprochen!

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